Die drei Gemeinden Sils i.E. / Segl, Silvaplana und St. Moritz haben die im Januar 2020 begonnenen Strategiegespräche betreffend einer verstärkten Zusammenarbeit abgeschlossen. Die dabei entstandene Auslegeordnung wurde am 1. Dezember 2021 der Öffentlichkeit präsentiert.

Vor fast zwei Jahren kündigten die drei Oberengadiner Gemeinden Sils i.E., Silvaplana und St. Moritz an, eine verstärkte Zusammenarbeit zu prüfen. Mit guten Gründen: Die drei Gemeinden verfügen über eine intensive interkommunale Zusammenarbeit, die zu vielen Sitzungen und einem hohem Koordinationsbedarf führt. Zudem sind viele Herausforderungen an die Gemeinden in den letzten Jahren gestiegen, die zusammen möglicherweise leichter bewältigt werden könnten. Man denke dabei beispielsweise an den Finanzausgleich, die Kosten der Tourismusinfrastruktur oder die Digitalisierung. 
 

Der Fusionsdruck ist im Moment – zumindest aus finanzieller Sicht – allerdings klein. Dennoch: Um vorausschauend zu handeln, hat eine Projektgruppe, begleitet durch die Fachhochschule Graubünden, in den vergangenen zwei Jahren einen Zusammenschluss sowie eine verstärkte Zusammenarbeit (IKZ) im Perimeter Sils i.E., Silvaplana und St. Moritz untersucht. Die dabei entstandene Auslegeordnung wurde am 1. Dezember 2021 anlässlich einer Informationsveranstaltung der Bevölkerung präsentiert. Das Projektteam hat einen Fragebogen erarbeitet, der im Anschluss an die Veranstaltung durch die Einwohner der Gemeinden beantwortet werden konnte. Danach wird jede Gemeinde einzeln über das weitere Vorgehen entscheiden.
 

Die Einwohner der Seengemeinden befürworten eine engere Zusammenarbeit
Die Bevölkerungsumfrage, die Seengemeinden nach Abschluss der Strategiegespräche durchgeführt haben, ist nun detailliert ausgewertet: Demnach zieht die Mehrheit der Befragten eine verstärkte Zusammenarbeit einem Zusammenschluss vor. Besonders in den Bereichen Feuerwehr, Energieversorgung und Gemeindepolizei soll verstärkt zusammengearbeitet werden.

Die Auslegeordnung wurde am 1. Dezember 2021 der Bevölkerung präsentiert. Im Anschluss wurde eine konsultative Befragung der Einwohner der drei Gemeinden durchgeführt. Sämtliche Stimmberechtigten erhielten einen persönlichen Brief mit einem Fragebogen. Die Umfrage ist nicht repräsentativ. In einer Auswertesitzung am 28. Januar 2022 in Silvaplana konnten nun Empfehlung zuhanden der drei Gemeindevorstände erarbeitet werden.

Umfrageergebnisse zeigen klare Richtung
Die Arbeitsgruppe ist erfreut über die hohe Beteiligung. Diese lag in Sils bei 35%, in Silvaplana bei 22% und in St. Moritz bei 17%. Von insgesamt 891 Teilnehmenden waren 519 (oder 58%) aus St. Moritz, 182 (21%) aus Sils und 171 (19%) aus Silvaplana. 69% stimmten online ab und 31% postalisch. Insgesamt stimmten 86% für eine Veränderung der momentanen Lage, davon stimmten 48% für eine verstärkte Zusammenarbeit der drei Gemeinden, 22% für die Fusion der drei Gemeinden und 16% für eine Fusion des Oberengadins. In St. Moritz erhält die Variante Fusion im Verhältnis die grösste Zustimmung, in Sils am wenigsten. Bei der Frage nach den Möglichkeiten der verstärkten Zusammenarbeit werden die Bereiche Feuerwehr (748 positive Stimmen), Energieversorgung (720 Stimmen), Gemeindepolizei (700 Stimmen) und Forst (693 Stimmen) am sinnvollsten bewertet. Hingegen erhielten die Ideen zu einer Kooperation der Schulen (427 positiven Stimmen), einer Kanzleikooperation (468 Stimmen) und ein gemeinsames Bauamt (453 Stimmen) am wenigsten Zuspruch.

Empfehlungen für die weitere Zusammenarbeit
Die Arbeitsgruppe empfiehlt den Gemeindevorständen gestützt auf die Bevölkerungsbefragung die verstärkte Zusammenarbeit im Bereich Forst, Energie, Polizei und Feuerwehr zeitnahe anzupacken bzw. fortzuführen. Zudem regt sie an, einen gemeinsamen Werkdienst zu prüfen, da hier im Gegensatz zu den anderen Bereichen noch keine Zusammenarbeit besteht. Die Arbeitsgruppe ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen den drei Gemeinden – aber auch im gesamten Oberengadin – in Zukunft effizienter gestaltet werden muss, um sie mit den vorhandenen Ressourcen überhaupt sinnvoll bewältigen zu können.

Wir danken allen Teilnehmern der Bevölkerungsbefragung.

Auswertung Bevölerungsumfrage

Ils trais cumüns Segl, Silvaplauna e San Murezzan haun serro giò ils discuors da strategia davart üna collavuraziun pü intensiva, chi vaivan cumanzo in schner 2020. La survista da la situaziun chi s’ho sviluppeda in quist reguard vain preschanteda a la publicited als 1. December 2021.

Avaunt bod duos ans haun ils trais cumüns da l’Engiadin’Ota Segl, Silvaplauna e San Murezzan aviso ch’els vöglian examiner üna collavuraziun pü intensiva. Cun buna radschun: Ils trais cumüns dispuonan d’üna collavuraziun intercumünela intensiva, chi chaschuna bgeras tschantedas ed ün grand bsögn da coordinaziun. Impü haun piglio tiers ils ultims ans bgeras sfidas pels cumüns, chi pudessan forsa gnir superedas meglder cumünaivelmaing. Que pudess esser per exaimpel l’egualisaziun da finanzas, ils cuosts per l’infrastructura turistica u la digitalisaziun.

Il squitsch per üna fusiun es pel mumaint – almain our d’vista finanziela – però pitschen. Epür: per pudair agir prospectiv ho üna gruppa da proget, accumpagneda da la Scoula ota professiunela Grischun, examino ils ultims duos ans üna fusiun scu eir üna collavuraziun pü intensiva i’l perimeter Segl, Silvaplauna e San Murezzan. La survista da la situaziun sviluppeda in quist reguard vain preschanteda a la populaziun als 1. December 2021 in occasiun d’ün’occurrenza d’infurmaziun. La gruppa da proget ho elavuro ün questiunari, chi dess gnir implieu our da las abitantas ed abitants da las vschinaunchas in seguit a l’occurenza. Zieva decidaro mincha singul cumün davart il proceder futur.